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Parkleuchten 2022 im Grugapark

Quelle: WAZ vom 07.02.22

 

 

Im Essener Grugapark hat das Parkleuchten begonnen. Gäste können sich auf viele neue Installationen freuen. Das sind die Lichtkunst-Highlights.

Das Parkleuchten im Essener Grugapark ist am vergangenen Wochenende außergewöhnlich stark besucht gewesen: Mehr als 7000 Besucherinnen und Besucher strömten am Samstag (5.2.) bei gutem Wetter auf das Gelände, heißt es auf Anfrage. Anwohner berichten zudem, dass am Samstag der Parkplatz am Grugaplatz „rappelvoll“ gewesen seien und auch in den Nebenstraßen viele Autos gestanden hätten.

 

Wie groß das Interesse der Besucherinnen und Besucher am Samstag gewesen ist, zeigt ein Blick in Vor-Corona-Zeiten: Im Jahr 2020 kamen bei der letzten Auflage der Veranstaltung lediglich an drei Tagen mehr als 7000 Gäste in den Grugapark. Der Besucherrekord lag am 15. Februar 2020 bei rund 9500.

 

Indes weist der Grugapark daraufhin, dass das Parkleuchten auch unter Woche besucht werden kann, wenn das Besucheraufkommen „deutlich geringer ist“. Von montags bis donnerstags ist das Parkleuchten jeweils bis 21 Uhr geöffnet (Kassenschluss ist um 20 Uhr).

 

Parkleuchten im Essener Grugapark: Was Besucher erwartet

 

Wenn Wolfgang Flammersfeld durch den Grugapark spaziert, gibt es eigentlich immer etwas zu tun. Hier wird noch ein Scheinwerfer gerichtet, dort eine Kabelverbindung überprüft. In diesem Jahr hat der Lichtzauberer von „World of Lights“ beim letzten Rundgang vor der „Parkleuchten“-Eröffnung noch einmal besonders genau hingeschaut. Und dafür war nicht nur die Prognose eines recht stürmischen Parkleuchten-Auftakts am Samstag verantwortlich. So viele Licht-Stationen wie noch nie zuvor werden bis zum 6. März im Grugapark präsentiert, darunter etliche in Essen noch nicht gezeigte Licht-Installationen und fast ein halbes Dutzend „Weltpremieren“, berichtet Flammersfeld, der sich in solchen Momenten sogar mal ein bisschen Lampenfieber zugesteht.

 

Da ist dieses Waldstück mit zweifarbig beleuchteten Bäumen, die nun geheimnisvoll in Rotkäppchenviolett und Tannentürkisgrün leuchten. „Das hatten wir noch nie“, berichtet der Lichtdesigner, der die Besucherinnen und Besucher nach der letztjährigen Pandemiepause mit vielen neuen Lichtinstallationen überraschen will. Dazu gehören auch die großen weißen Friedenstauben, die rund um das riesige Peace-Zeichen gelandet sind, das mit seinen 20 Metern Durchmesser zu den größten Hinguckern auf der Wiese in der Dahlienarena gehört und vermutlich nicht nur Flammersfeld ein bisschen zurück in die Hippie-Zeit versetzt.

 

Der größte Arbeitsaufwand steckt in den beidseitig durch LED-Technik leuchtenden, wellenförmig gebogenen Metallstreifen auf der Kranichwiese, die auf speziell angefertigten Gerüsten erstmals über die Fläche eines Fußballfeldes verteilt sind.

 

Den Grugapark als XXL-Lichtergalerie bespielen Flammersfeld und sein Team mittlerweile zum zwölften Mal. Die Ideen gehen dem Gestalter einfach nicht aus, in der großen firmeneigenen Werkstatt werden aus den Entwürfen dann in monatelanger Konstruktionsarbeit fantasievolle Licht-Objekte wie die mannshohen Cocktailgläser mit Leuchtkirsche oder das magische Quadrat: Einem vier mal vier Meter großen Würfel, der unter dem Dach des Musikpavillons mit einer neuen Videoprojektion bespielt wird.

 

Ausgefeilte Technik steckt in vielen Objekten, wie in dem mannshohen, aus Polyethylen dreidimensional geformten Kopf, auf den ein Einstein-Gesicht projiziert wird. Auch die frisch sanierte Saline ist in diesem Jahr Schauplatz einer neuen Videoprojektion, selbst ein Fahrrad am Wegesrand wird zur Lichter-Leinwand.

 

Den Parkleuchten-Machern geht es aber auch um Nachhaltigkeit. So besteht der leuchtende Bienenschwarm, der die Spaziergänger geräuschvoll surrend am Rosengarten empfängt, aus recycelten Plastikbechern mit schwarzen Tennisball-Köpfen. Das „Lichtobst“ ist ein Blickfang aus glitzernd beschwerten Nylonstrumpfhosen. Und auch diese intergalaktisch anmutenden Röhren, die an Roboter einer bekannten Science-Fiction-Filmreihe erinnern, hatten zuvor ein höchst irdisches Dasein als Abluftschläuche von Wäschetrocknern. Am Staudenhang wird die signalsendende Außerirdischen-Abordnung stimmungsvoll mit Kunstnebel inszeniert.

 

Mehr als 1000 Scheinwerfer sind in diesem Jahr im Einsatz, so viele wie nie. Sie illuminieren eine ganze Giraffenherde, lassen Maulwürfe, Schweinchen und Libellen vor allem zur Freude der jungen Besucher farbig flimmern und bringen auch wieder das beliebte Wasserschild am Margarethensee zum Leuchten, deren sprühende Farbfontänen auf den Queen-Hit „Somebody to Love“ hören.

 

Wolfgang Flammersfeld ist zuversichtlich, dass das Parkleuchten auch oder vor allem in Zeiten der Pandemie entsprechend der geltenden Coronaschutz-Maßnahmen viel Zuspruch finden wird. Alle Veranstaltungen, die das Unternehmen aus Unna in den vergangenen Monate bespielt hat, „waren extrem gut besucht“, berichtet der Lichtdesigner. Hinter dem Essener Gastspiel hatte aber pandemiebedingt zunächst ein Fragezeichen gestanden. Erst Mitte Januar hatte die Koordinierungsstelle Veranstaltungen der Stadt Essen schließlich grünes Licht gegeben.

 

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