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Parkleuchten GRUGA Essen 2023

Quelle: WAZ vom 24.01.23, Artikel von Martina Schürmann

 

Das Parkleuchten in Essen erwartet die Gäste mit vielen neuen Lichtinstallationen: Wolfgang Flammersfeld ist der kreative Kopf hinter dem Event.Wolfgang Flammersfeld ist der Mann der Tausend Lichter. Seit über 15 Jahren sorgt er für Leuchtevents in der Region, rund 20 verschiedene Standorte bringen er und und sein Team von World of Lights mittlerweile übers Jahr zum Strahlen. 2006 hat es im Westfalenpark begonnen, der Maximilanpark folgte und dann auch gleich die Gruga. Zum 13. Mal verwandelt sich Essens Grünanlage nun schon in ein fantasievolles Biotop mit geheimnisvoll leuchtenden Mönchen, schillernden Paradiesfischen, Elfen und quakenden Fröschen. Von Samstag, 21. Januar, bis zum 26. Februar wird das Parkleuchten in Essen wieder Zigtausende in Essens größten Garten locken – und einmal mehr staunen lassen, dass dem Lichtkünstler aus Unna die Ideen einfach nicht ausgehen.

Der Ehrgeiz, dem Publikum jedes Jahr neue Lichtkunst-Objekte zu präsentieren, treibt Flammersfeld immer wieder an. Die neuen Entwürfe entstehen vorzugsweise im Sommer, wenn der 70-Jährige buchstäblich mal so richtig „abschalten“ kann. Nicht mal im hauseigenen Garten brennen dann irgendwelche kunstvollen Lichter. „Auf keinen Fall“, winkt Flammersfeld lachend ab, „zu Hause will ich chillen.“ Und Gitarre spielen, denn die Bluesmusik ist noch so ein Thema, für das er brennt.Ansonsten assoziiert Flammersfeld so ziemlich alles, was ihm im Alltag begegnet, mit Licht. Man muss mit dem passionierten Lichtzauberer nur in einen Baumarkt gehen, und schon erwachsen aus Holz, Metall, Polyethylen und anderen zum Teil „zweckentfremdeten“ Materialien neue Gebilde. Zwei Dutzend riesige Eiswürfel werfen ihr warmes Licht in den kommenden Wochen auf die Kranichwiese. Am Margarethensee haben Flammersfeld und sein Team von World of Lights diesmal „Neptuns Reich“ entstehen lassen. Und mit farbig schillernden Windrädern greift der 70-Jährige auch gleich das Energiegewinnungs-Thema auf. 

„Wir verbrauchen am Tag so viel Strom wie ein einzelnes Kinderkarussell“

Natürlich haben auch Flammersfeld und sein Team im vergangenen Herbst für einen Moment überlegt, ob man das in diesen krisengeschüttelten Zeiten überhaupt machen kann – einen ganzen Park ausleuchten. Einen mit großer Fläche und vielen versteckten Ecken noch dazu, die den Besuchern bei jedem Abbiegen einen neuen Hingucker bieten sollen. „Es soll ja überall auf dem Weg schön aussehen“, sagt Flammersfeld. Und das sei eben gar nicht so energiefressend, wie so mancher meine. „Wir verbrauchen am Tag so viel Strom wie ein einzelnes Kinderkarussell.“ Für die Wattleistung eines einzelnen Bundesliga-Spiels könne man den Grugapark sogar vier Wochen lang ausleuchten, sagt Flammersfeld. 90 Prozent der Lichtquellen habe man mittlerweile ohnehin auf LED umgestellt. Es sind so viele, dass Flammersfeld sie kaum noch durchzählt.14 Mitarbeiter haben in den vergangenen Tagen für einen reibungslosen Aufbau gesorgt. Immer unter den wachsamen Augen des Lichtdesigners, der trotz Erkältung auch kurz vor der Eröffnung immer noch mit letzte Hand anlegt. Hier noch eine Verbesserung, da noch ein Kabel, das er lieber mal vom feuchten Boden aufhebt. „Der Schnee kriecht ja auch in Steckverbindungen.“ Irgendwas gibt es immer zu tun. „Deshalb kann ich vor der Eröffnung auch nicht in Ruhe durchgehen, da hab’ ich einen Horror“, berichtet Flammersfeld. Erst kurz vor dem offiziellen Start, wenn wirklich alles getan und alle am Abend schon wieder zu Hause sind, „dann kann ich das genießen“.Grugapark bietet zum ersten Mal den Kauf von Online-Tickets an

Er wird nicht der einzige sein. Bis zu 9000 Besucher pro Tag haben das Parkleuchten an Spitzentagen in der Vergangenheit besucht. Um dem Andrang Herr zu werden, bietet der Grugapark in diesem Jahr erstmals auch den Kauf von Onlinetickets an. Denn auch wenn es in der Umgebung mittlerweile so manches Lichtspektakel gibt, sei das Parkleuchten in Essen für viele längst eine liebgewonnene Traditionsveranstaltung, weiß Flammersfeld. Eine mit Charme und Geschichte. Denn das Leuchten ins Ruhrgebiet gebracht hat nun mal der Mann der Tausend Lichter: „Wir sind das Original.“

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